Gestellverschiebung - Fahrt
Alle ursprünglichen Dachzelte hatten die Eigenschaft, dass das Dachzelt
für die Fahrt aerodynamisch nach vorneaerodynamisch nach
vorne geschoben werden konnte.
Dies ist bei den nachgebildeten Dachzelten nicht der Fall.
Das Autodachzelt von Gerhard Müller
Mit einer Grundfläche von 1,45m x 2,00m bietet das Dachzelt ausreichend Platz für 2 erwachsene Personen.
Aufgebaut ist das Zelt ca. 1,90m hoch, es besitzt einen Rückfahrscheinwerfer der als Lampe dient und zwei Fenster in der Giebelfront.
Am 01. Juni 1979 begann offiziell die Kleinserienproduktion in Limbach-Oberfrohna.
Die Produktionszahlen stiegen von Jahr zu Jahr, doch bis zum Sommer 1990 wurden nach Angaben von Gerhard Müller
insgesamt knapp 1.800 Dachzelte produziert, davon ein Teil offiziell und ein weiterer Teil inoffiziell unter der Hand.
Entwickelt wurde das Autodachzelt zunächst an einem Trabant, später kamen Kundenwünsche von Fahrern anderer DDR-Fahrzeuge hinzu.
So wurde das Autodachzelt immer etwas "weiterentwickelt" und es gab insgesamt einige technische Änderungen.
Anfangs gab es Dachzelte mit 6 festen "Füßen", einer fest auf der Anhängerkupplung montierten Leiter sowie Schwellerstützen.
Dachzelte dieser Bauart passten jedoch nicht ohne Modifikationen auf andere Fahrzeuge wie Wartburg, Skoda und Co.
So wurden die Dachzelte im Laufe der Zeit auf 4 in der Breite verstellbare "Füße" umgebaut.
Auch die fest montierte Leiter wurde flexibler gestaltet. So war es z.B. bei einem Trabant Universal möglich, die Leiter nach "oben" zu klappen
um die Heckklappe öffnen zu können. Auch die Einstiegsholme waren in der Länge verstellbar, so dass eine Verlängerung der Leiter kein Problem darstellte.
Seitliche Verstrebungen in Höhe der Fahrertür wurden auch bei anderen Fahrzeugtypen eingesetzt.
Ein seitlicher T-Träger, der auf der Regenrinne aufliegt, soll die auf das Fahrzeugdach wirkende Last ableiten.
Heutzutage wird jedoch eher davon abgeraten, den T-Träger beim Trabant auf die Regenrinne zu legen, da es Spätfolgen,
wie z.B. Wasserdurchlässigkeit in diesem Bereich, auftreten können.
Einige technische Details
Maße des Grundrahmens:
204 cm lang
145 cm breit
25 cm hoch
192 cm Höhe aufgestellt
Gewicht:
64kg (+- 5kg)
Belastung:
Laut Aussage von Gerhard Müller bis zu 250kg
KTA-BAG Nummer:
2463
Preise für ein Autodachzelt:
1979: EVP 1.340 DDR Mark
1986: EVP 1.610 DDR Mark
Wartezeit:
Ca. 3 Jahre
Feste Gummifüße
Feste Streben ohne Höhenverstellung.
Eine individuelle Anpassung an den Trabant ist nicht möglich.
Dies kann zu Beschädigungen am Fahrzeug führen, da das Rundmetall
nur punktuell auf den Gummifuß wirkt.
Einige Zelte haben 6 starre Füße, diese sollen beim Trabant Universal die
Last auf dem Dach besser verteilen.
Dies war schon zu DDR-Zeiten sinnlos, da sich die Last in diesem Bereich
auf die Leiter und damit auf die Anhängerkupplung verteilte.
Ursprünglich war hier immer ein höhenverstellbares System vorgesehen.
Dies wurde durch Gewindestangen am Rahmen realisiert.
Bewegliche Gummifüße
Dachzelte mit festen Füßen wurden in erster Linie für den Trabant
verwendet.
Die spätere mobile Version ermöglichte die Anpassung des Dachzeltes an
unterschiedliche Fahrzeugdächer..
Replika Autodachzelt
Seit einiger Zeit findet man wieder “neue” Autodachzelte
im Internet oder auf Fahrzeugtreffen.
Dabei handelt es sich nicht um “originale” DDR-Müller-Zelte
sondern um Nachbauten bzw. Repliken aus aktueller
Kleinserienproduktion.
Viele, meist zeitaufwändige Arbeiten sind hierbei oft nicht verbaut.
Hier ein paar kleine Unterschiede:
Dachzelt Leiter
Für das Müller-Dachzelt gibt es zwei Arten von Leitern.
Die erste Version bestand aus nur drei Streben und war fest an der
Anhängerkupplung montiert.
Bei einer späteren Version konnte die Leiter durch Öffnen einer
Flügelmutter hochgeklappt werden, um gegebenenfalls den Kofferraum
eines Fahrzeugs zu beladen.
Spannstrebe
Dachzelte, die für verschiedene Fahrzeuge gebaut wurden, hatten
zusätzlich auf beiden Seiten eine Spannstange.
Diese gibt der Dachkonstruktion zusätzliche Stabilität.
Befestigung Leiter
Die Konstruktion ist ähnlich wie beim Original.
Beim Nachbau wird eine U-Schelle auf das Kupplungsrohr gesteckt und
von unten mit einem Flacheisen verschraubt.
Wie beim Originalzelt ist eine Flügelmutter zum Einhängen der Leiter
vorgesehen.
Dachrinnen Stütze
Die meisten Dachzelte mit nur 4 Gummifüßen haben eine
zusätzliche
zusätzliche Dachrinnenstütze.
Beim Trabant kann dies bei punktueller Belastung des Daches zu
Undichtigkeiten führen. Es wird daher empfohlen, diese nur auf dem
Dach zu verwenden.
Höhenanpassung - Leiter
Die Leiter ist hier durch Bohrungen individuell höhenverstellbar.
Das Dachzelt ist durch die festen Gummifüße starr und kann nur dort
leicht verstellt werden.
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